Tierethik – der richtige Umgang mit Tieren (Tierschutz um der Tiere willen)

Als Voraussetzung gilt, dass  Tiere den Menschen sehr ähnlich sind. Tiere sind also Lebewesen die ein Bewusstsein haben, die ein Sozialleben pflegen, die Freude und Leid empfinden, die Schmerzen verspüren, die über Intelligenz verfügen, die ein moralisches Verhalten zeigen und, Tiere haben ein “Selbstbewusstsein”. Dies hat die Verhaltensforschung sehr eindeutig erwiesen.

Ethik ist die Lehre vom richtigen Handeln. Tierethik ist die Lehre vom richtigen Handeln gegenüber Tieren.

Was ist nun richtiges Handeln? Auf diese Frage gibt es so viele Antworten, wie es Menschen gibt. Jeder Mensch hat seine eigenen Ansichten, jeder Lebensbereich erfordert andere Antworten und zu jeder Antwort kann man eine Gegenposition formulieren. Man ist schnell in einem aufgebauschten, typisch wissenschaftlichen Diskussions- und Argumentationswirrwarr. Und dennoch muss es hinter diesem Wirrwarr vieler Antworten eine einfache und gültige Antwort geben. Eine gültige Antwort scheint zu sein:

Richtiges Handeln ist alles Tun, das der Erhaltung und Weiterentwicklung des Lebens auf unserer Erde dient. Dies gilt für die Erde selbst, die Träger des Lebens und somit Träger aller Lebewesen ist und es gilt für die einzelnen Lebewesen, deren Erhaltung und Weiterentwicklung zu fördern ist.

Mit dieser Überlegung sind wir mitten drinnen in der Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben von Albert Schweitzer, deren Grundprinzipien die folgenden sind:

  • höchste Erhaltung und Förderung von Leben.
  • keine Unterscheidung zwischen höherwertigem und minderwertigem Leben.
  • alles Leben ist gleich wertvoll.

Aus einer völlig anderen Kultur und aus einer ganz anderen Zeitepoche stammt die schönste und klarste aber inhaltlich deckungsgleiche Formulierung zum richtigen Handeln, das sogenannte Ahimsa – Gebot aus der Religion des Jainismus. Es  vermittelt in einfachen Worten einen Einblick in die für richtiges Handeln erforderliche Geisteshaltung.

Alle Heiligen und Ehrwürdigen in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft, sie alle sagen so, reden so, künden so und erklären so: Keinerlei Lebewesen, keinerlei Geschöpfe, keinerlei beseelte Dinge, keinerlei Wesen darf man töten noch misshandeln, noch beschimpfen, noch quälen, noch verfolgen. Dies ist das reine, ewige, beständige Religionsverbot, das von den Weisen, die die Welt verstehen, verkündet worden ist.
Mahavira, Zeitgenosse Buddhas, 484 vor Chr. Gründer des Jainismus

Damit sollte klar sein, wie richtiges Handeln, auch gegenüber den Tieren, aussehen muss. Einfacher, verständlicher, klarer und schöner kann man es nicht formulieren.

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